Die moderne Welt läuft im Dauerbetrieb. 24/7 geöffnet, immer erreichbar, immer gleich getaktet. Doch unser Körper – und unsere Psyche – sind nicht für dieses konstante „Gegen die Natur“ gemacht. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet hier einen uralten, aber hochaktuellen Schlüssel: Lebe mit den Jahreszeiten. Denn Gesundheit entsteht, wenn wir unsere Routinen, unsere Ernährung und unsere Energie im Einklang mit den natürlichen Zyklen gestalten.
Die TCM beschreibt fünf energetische Qualitäten, die sich in Natur, Körper und Psyche spiegeln:
1.Holz (Frühling):
– Prinzip: Neubeginn, Expansion, Aufbruch
– Im Körper: Leber, Gallenblase
– Empfehlung: Bewegung, Bitterstoffe, Planen & Projekte starten
2.Feuer (Sommer):
– Prinzip: Freude, Entfaltung, Wärme
– Im Körper: Herz, Dünndarm
– Empfehlung: Frische Kost, Leichtigkeit, Gemeinschaft & Austausch

Abb: Die vier (oder besser(?) fünf) Jahreszeiten
3.Erde (Spätsommer):
– Prinzip: Mitte, Stabilität, Balance
– Im Körper: Milz, Magen
– Empfehlung: Warme Mahlzeiten, Dankbarkeit, Erdung, innere Ruhe
4.Metall (Herbst):
– Prinzip: Struktur, Ordnung, Loslassen
– Im Körper: Lunge, Dickdarm
– Empfehlung: Wärmende Speisen, Atemübungen, innere Klarheit
5.Wasser (Winter):
– Prinzip: Rückzug, Speicherung, Regeneration
– Im Körper: Nieren, Blase
– Empfehlung: Eintöpfe, Wurzeln, Wärme, Meditation & Schlaf
Routinen sind mächtig – sie geben Halt und Stabilität. Aber die TCM sagt klar: Eine Routine, die nicht dem Zyklus entspricht, schwächt.
Beispiele:
• Übermässig Salat im Winter kühlt zu stark und schwächt die Nierenenergie.
• Ein schwerer, deftiger Eintopf im Hochsommer belastet die Mitte.
• Zu wenig Ruhe im Winter raubt die Regenerationskraft.
Wer hingegen Ernährung, Bewegung und Schlaf dem Zyklus anpasst, geht mit der Natur – nicht gegen sie.
Besonders betont die TCM die Erde = die Mitte. Sie ist der Übergang zwischen den Jahreszeiten, sie stabilisiert. Wer seine Mitte stärkt (durch warme Mahlzeiten, regelmäßige Pausen, Achtsamkeit), hat genug Energie, um flexibel durch alle Phasen zu gehen.
Auch die westliche Forschung erkennt den Wert zyklischen Lebens:
• Chronobiologie zeigt, dass circadiane und saisonale Rhythmen unsere Hormone, unser Immunsystem und unsere Stimmung beeinflussen.
• Studien belegen: Menschen, die „mit der Natur“ leben, haben niedrigere Stresswerte, bessere Verdauung, stabileren Schlaf.
Die TCM übersetzt das in ihre eigene Sprache – Qi, Blut, Yin und Yang im Fluss.
1.Frühling/Holz: Detox light – frische Kräuter, Bewegung, Projekte starten.
2.Sommer/Feuer: Viel draußen sein, frisches Obst & Gemüse, Freude leben.
3.Spätsommer/Erde: Suppen, Kürbis, Erdung durch Spaziergänge.
4.Herbst/Metall: Wärmende Tees, Atemübungen, Ordnung schaffen.
5.Winter/Wasser: Schlaf priorisieren, warme Eintöpfe, innere Einkehr.
Gesundheit ist kein statischer Zustand – sie ist ein Rhythmus. Die TCM lehrt: Mit den Jahreszeiten zu gehen, heißt mit der eigenen Energie zu gehen.
Wer gegen die Natur lebt, kämpft ständig. Wer mit ihr lebt, spürt Balance, Resilienz und Flow.
👉🏻 Vielleicht der wichtigste Tipp, den die TCM je hervorgebracht hat.
